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Japan

Short & Sweet

Japan: 14.125 Inseln, grüne Ampeln heißen blau – und an Weihnachten knuspert der Colonel.

Attention - NOT funny

Unterhalten sich zwei Japaner. Ich hab's nicht verstanden.


Wann sagt ein Japaner „Guten Morgen“? Wenn er Deutsch gelernt hat.


Haben Sie Angst vor Chinesen? Ja, panisch!

Background Info
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14.125 Inseln – neue Zahl, keine neue Erde

Japan hat seine Inseln neu gezählt und kam auf 14.125 – statt der jahrzehntelang zitierten 6.852. Der Trick? Keine Schatzkarte, sondern digitale Karten mit höherer Auflösung. Gezählt wurden natürliche Landmassen mit mindestens 100 m Küstenlänge; künstliche Inseln fielen raus. Das Ergebnis klingt dramatisch, ändert aber weder Küstenlinie noch Territorium. Praktisch heißt das: Mehr kleine Punkte auf der Karte, gleiche Fläche im Meer. Spannend ist, wie Kartografie Wahrnehmung beeinflusst: Eine Zahl prägt Schulbücher, Reiseführer, sogar Identität – bis ein neues Messverfahren das Bild schärft. Nebenbei zeigt die Zählung, wie kleinteilig Japans Geografie ist: Präfekturen wie Nagasaki oder Hokkaidō liefern vierstellige Inselzahlen im Alleingang. Für Reisende bleibt’s realistisch: Nur ein Bruchteil ist bewohnt, und nicht jede Insel hat Fährpläne – aber die Vielfalt steckt im Detail.


Emoji 1999 → heute im MoMA

Bevor Unicode und Smartphones alles global machten, entwarf Shigetaka Kurita 1999 bei NTT DoCoMo ein Set aus 176 Emoji – jeweils 12×12 Pixel, sechs Farben, gedacht für Wetter, Stimmung, Services. Genau diese Ur-Icons hat das MoMA 2016 in die Sammlung aufgenommen: Designgeschichte im Mini-Format. Faszinierend ist die Funktion: Emoji waren keine Gags, sondern Interface-Abkürzungen für knappe Zeichenlimits. Trotzdem haben sie kulturelle Codes exportiert: Herz, Onigiri, Baden in der Zuckerstange – alles in der Hosentasche. Wenn heute ganze Sätze aus Symbolen bestehen, hängt das an Kuritas Idee, Kontext mitzu-liefern. Dass Museen sie zeigen, heißt nicht „Kunst = Chat“, sondern „Alltagsdesign prägt Weltkommunikation“. Und ja: Manche der 176 wirken heute herrlich retro – genau deshalb erzählen sie so gut, wie Tech-Ästhetik altert.


Warum „grün“ als „blau“ gilt

Dass Japaner bei der Ampel ao („blau“) sagen, obwohl das Licht grün ist, liegt an Sprachgeschichte – das Wortfeld von ao überlappt mit midori (grün). Als Japan in den 1970ern internationale Standards übernahm, blieb der Ausdruck im Alltag. 1973 entschied man sich für einen Kompromiss: möglichst bläuliches Grün für die „Go“-Phase – technisch noch grün, sichtbar leicht „blau“, damit ao shingō nicht völlig absurd klingt. Heißt: Das Leuchten ist grün, die Linse und Wahrnehmung können ins Türkise kippen, und die Sprache hält an ihrem Label fest. Wer Japan bereist, hört aoshingō und sieht… nun ja, ein grün-blaues Signal. Ein schönes Beispiel, wie Wörter Wirklichkeit einfärben – im Wortsinn.


Weihnachten = KFC – wie das entstand

Weihnachten ist in Japan kein kirchlicher Massenfeiertag – aber ein Kultritual: KFC-Buckets, Wochen im Voraus vorbestellt. Der Ursprung liegt in einer Kampagne von 1974 („Kentucky for Christmas“). Für viele Familien ersetzt frittiertes Huhn den nicht verfügbaren Truthahn; Marketing traf Alltag – und blieb. Heute sprechen Medien und KFC selbst von rund 3–4 Mio. Familien pro Saison; genaue Zahlen schwanken, die Schlangen vorm Laden nicht. Interessant daran: Ein globaler Brand füllt lokal eine Lücke, bis daraus Tradition wird – komplett säkular, mit Santa-Colonel im Schaufenster. Wer an Heiligabend in Japan isst, merkt: Das ist weniger „Fast Food“ als Planungssport. Pro-Tipp: Vorbestellen oder Alternativen checken.

Even more Fun Facts
  • Tokios Shinkansen messen Verspätungen in Sekunden, nicht Minuten.

  • Die kürzeste Rolltreppe der Welt in Kawasaki überwindet 83,4 cm.

  • Quadratische Wassermelonen sind Deko – hübsch, aber unreif und teuer.

  • Kapselhotels gibt’s seit 1979 in Osaka – Schlafen im Bücherregal.

  • Kaiten-Sushi fährt seit 1958 in Osaka im Kreis – du bleibst sitzen.

Literature

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Titelbild: Tokyo
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