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Deutschland

Kurz & Knackig

Hamburg hat mehr Brücken als Venedig, Bonn mehr Goldbären als der Rest der Welt und Fanta schmeckte mal nach Apfelresten.

Hintergründe
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Hamburgs Brücken – mehr als Venedig & Amsterdam zusammen

Hamburg liegt in einem Wasserlabyrinth aus Elbe, Alster, Bille, Fleeten und Hafenbecken. Deshalb hat die Stadt ungewöhnlich viele Brücken – Schätzungen rangieren je nach Zählweise zwischen gut 2.300 und knapp 2.500, teils deutlich mehr als in Venedig und Amsterdam zusammen. Der Unterschied kommt durch Definitionen zustande: Zählt man nur Straßenbrücken? Oder auch Bahn-, Fuß- und Hafenquerungen? Eine häufig zitierte Zahl stammt aus einem LSBG-Bericht von 2004 mit 2.496 Brücken; Guinness spricht allgemein von 2.300–2.500; städtische Häuser und Museen formulieren meist „fast 2.500“. Was bleibt, ist das Bild einer Stadt, die immer wieder Wege über Wasser baut – von filigranen Parkstegen bis zu Landmarken wie der Köhlbrandbrücke. Für Besucher heißt das: Wer Hamburg erleben will, sollte einfach zu Fuß über möglichst viele verschiedene Querungen gehen. Man merkt schnell, dass „Stadt der Brücken“ hier kein Marketing, sondern Alltag ist.


Der Gummibär aus Bonn – kleine Idee, großer Export

1922 erfindet Hans Riegel in Bonn den „Tanzbär“, den Vorläufer der heutigen Goldbären. Die Story ist erstaunlich bodenständig: weiche Fruchtgummi-Figuren, inspiriert von Jahrmarkt-Bären, verkauft für kleines Geld – und plötzlich ein Renner. Aus dem Familienbetrieb HARIBO („HA-RI-BO“ für Hans Riegel Bonn) wird eine Marke, die den Gummibär weltweit populär macht. Spannend ist, wie früh Formfaktor und Preis die Verbreitung trieben: kleines Format, viele Stücke, hoher Spaß-pro-Pfennig-Faktor. Dass wir heute Gummibären als selbstverständlich betrachten, liegt an dieser frühen Produkt-Markt-Passung. Wer die Entwicklung verfolgen will, schaut in die Unternehmenschronik – von Tanzbär über Goldbär bis zu zahllosen Geschmacksvarianten. Fun Detail: Die allerersten Bären waren größer und schlanker als die jetzigen. Und ja, die englische Popkultur hat den „gummy bear“ längst adoptiert – aber die Wurzel bleibt Rheinisch.


Oktoberfest – das größte Volksfest der Welt

Das Oktoberfest ist nicht einfach „viel Bier“. Es ist ein saisonaler Ausnahmezustand mit präziser Choreografie: Brauereien bauen Zelte, Sicherheits- und Sanitärlogistik laufen im Takt, und Millionen Gäste finden ihren Platz. Offiziell gilt die Wiesn als größtes Volksfest der Welt; je nach Jahr schwanken die Besucherzahlen stark mit Wetter und Dauer: 2023 wurden etwa 7,2 Mio. Gäste gemeldet, 2024 rund 6,7 Mio. Der Rekordcharakter steckt weniger in einer einzelnen Zahl als im Gesamtformat: Brauchtum, Musik, Fahrgeschäfte – und die erstaunliche Fähigkeit, diese Größe Jahr für Jahr zu handeln. Wer hinwill, kommt an Wochentagen tagsüber leichter hinein; Abende und Wochenenden sind traditionell voller. Und: Reservierungen sind nett, aber nicht zwingend – der Klassiker bleibt das geduldige „Wir rutschen zusammen“.


Fanta – Improvisation vor Orange

Die Ursprünge von Fanta sind ein Lehrstück in Not-erfinderisch: Während des Zweiten Weltkriegs waren die Zutaten für Coca-Cola in Deutschland nicht verfügbar. Coca-Cola Deutschland entwickelte deshalb 1941 ein Ersatzgetränk aus dem, was vorhanden war – Molke, Apfelreste, Zuckerrübe – und taufte es nach einem Brainstorming auf „Fanta“ (von „Fantasie“). Die heute verbreitete Orange-Variante entstand erst 1955 in Italien. Dass Marken später mit dieser Geschichte ringen, zeigt u. a. eine 2015er Jubiläums-Aktion, die nach Kritik überarbeitet wurde. Für die Einordnung zählt: Die historische Rezeptur war ein Produkt der Mangelwirtschaft; die moderne Fanta ist ein komplett anderes Getränk – aber der Name erinnert bis heute an improvisierte Anfänge.

Noch mehr Fun Facts
  1. In Deutschland gibt es über 3.200 eingetragene Brotsorten.

  2. Die Wuppertaler Schwebebahn fährt seit 1901 über der Straße.

  3. Der Ulmer Münster hat den höchsten Kirchturm der Welt (161 m).

  4. In Berlin lebt die größte Theater- und Orchesterdichte Europas.

  5. Es gibt im Schwarzwald Kuckucksuhren in XXL-Hausgröße.

  6. Der Kölner Dom brauchte 632 Jahre bis zur Fertigstellung.

  7. Der Bodensee gehört drei Ländern – Deutschland, Österreich, Schweiz – ohne einheitliche Grenzlinie auf dem See.

  8. Die Zugspitze ist mit 2.962 m Deutschlands höchster Gipfel.

  9. Rügen hat Kreidefelsen, die schon Caspar David Friedrich malte.

  10. Das Miniatur-Wunderland in Hamburg ist die größte Modelleisenbahn der Welt.

Literatur

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Titelbild: Berliner Verkehr
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